Für die Uhrenwelt kam dieser Tage reichlich überraschend die Information, dass Apple und der französische Luxusartikelhersteller Hermès eine Kooperation eingegangen sind. Die Apple Watch wird dabei nicht nur mit speziellen, sehr hochwertigen Armbändern von Hermès ausgestattet und vertrieben, sondern darf sich auch mit dem Markenzeichen „Hermès Paris“ sowohl auf dem Gehäuseboden als auch auf dem Display schmücken. Überrascht schon die Tatsache als solche, so gilt dies umso mehr, als die Kooperation zwischen beiden Firmen bereits lange vor dem Erscheinen der Apple Watch auf dem Markt beschlossen wurde.
So mancher Kollege aus der schreibenden Zunft sucht jetzt nach geeigneten Worten und Erklärungen, nachdem vielerorts über die Apple Watch und ihre Kundenakzeptanz schon reichlich spekuliert und ihrer Verbreitung in den Reihen der klassischen Uhrenliebhaber eine klare Absage erteilt wurde.
Das Gegenteil ist nun der Fall. Die Apple Watch ist unbestritten die beste derzeit auf dem Markt erhältliche Smartwatch und weckt eben auch das Interesse bei den eher konservativen und traditionellen Uhrenträgern. Nun geht Apple einen Schritt weiter und schließt mit Hermès Paris eine Partnerschaft, die der Apple Watch nicht nur zusätzlichen Chick verleiht, sondern auch als klares – und dabei nicht unbedingt freundliches – Signal an die gesamte Uhrenbranche verstanden werden kann.
Ob die Apple Watch dabei als Uhr, als elektronisches Gadget oder Minicomputer am Handgelenk bezeichnet wird, ist nicht nur zweitrangig, sondern ohne Belang. Tatsache ist, dass Apple sich durch diesen geschickten Schachzug neue und für die Branche ungewohnte Vertriebswege erschließt.
Es werden weitere und auch ganz andere Käuferschichten Zugang zur und Gefallen an der Apple Watch finden. Ein Imageproblem ist es jetzt definitiv nicht mehr, die Apple Watch mit dem Hermès Logo statt einer mechanischen Uhr am Arm zu tragen.