Der Markt für Smartwatches und Wearables ist wechselhaft bis unruhig. Besonders deutlich wird dies darin, dass Pebble rund ein Viertel seiner Belegschaft abbauen muss. Die Geschäfte laufen nicht so wie erwartet und die Kosten müssen demzufolge drastisch gesenkt werden.
Bei den Endprodukten drehen die Hersteller kräftig an der Preisschraube – und zwar nach unten – um die Kunden zum Kauf zu animieren. Pebble senkt die Preise für aktuelle Produkte um rund 50 $, Apple tut dies für die Apple Watch ebenso.
Selbst Fitbit, der Shooting Star unter den Wearable Herstellern, hat sichtbare Probleme. Der Aktienkurs ist in den letzten 6 Monaten um rund 70% eingebrochen. Nun aber zu glauben, der ganze Hype um die Wearables sei eine vorübergehende Erscheinung, wäre ein Trugschluss. Vermutlich ist oder war die Zeit noch nicht reif für eine entsprechende Marktakzeptanz und damit Marktdurchdringung. Auch waren die Erwartungen vieler Analysten zu hoch gesteckt, dass diese neue Industrie quasi über Nacht die Handgelenke erobert. Ferner sind zu diesem Thema aktuell sehr viele Hersteller aktiv; mehr als der Markt möglicherweise verträgt.
Der entscheidende Erfolgsfaktor wird zukünftig weniger die Hard- als vielmehr die Software sein. Auf diesem Feld wird sich entscheiden, wer die Nase vorn haben wird. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass die Entwicklung zügig voranschreitet und eine weitere Verbreitung der Technologie erfolgen wird, wenngleich mit womöglich etwas gedrosseltem Tempo.
Der Autor:
Herr Dipl.-Ing. (FH) Patrick Weigert ist als Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsgesellschaft u.a. für die Automobil- und Luxusgüterindustrie tätig und beobachtet und analysiert als Mitbegründer und Gesellschafter beim Deutschen Uhrenportal die Entwicklungen und Trends auf dem Sektor für hochwertige Uhren und neue Technologien.
Quelle: Washington Post, 24.03.2016