Die Situation im Juli 2016
Der am 23.08.2016 veröffentlichte Bericht des Verbandes der Schweizer Uhrenindustrie (La Fédération de l’Horlogérie Suisse ) für den Monat Juli 2016 zeigt keine Verbesserung der nach wie vor sehr angespannten Situation. Der Abwärtstrend bei den Schweizer Uhrenexporten hält den 12. Monat in Folge nahezu unvermindert an. Eine Trendumkehr lässt weiter auf sich warten.
In Zahlen ausgedrückt heißt dies, dass der Export von Schweizer Uhren im Juli 2016, verglichen mit dem Vorjahresmonat um – 14,2 % von 1,91 Mrd CHF auf 1,64 Mrd CHF zurückging. Der Abwärtstrend schwächt sich also nicht ab, sondern bewegt sich weiterhin auf einem kritischen Niveau.
Die einzelnen Märkte verhalten sich dabei jedoch höchst unsymmetrisch. Weiteren erheblichen Einbußen in Asien (z.B. Hong Kong mit mehr als – 30%) stehen einige Märkte in Europa mit erfreulichen Zuwächsen (Italien und Vereinigtes Königreich) gegenüber. Leider werden diese Erfolge durch die dramatischen Verluste in Frankreich von mehr als – 25% wieder zunichte gemacht.
Deutschland ist im Monat Juli auf Platz 8 zurückgefallen und wird deshalb aktuell – wie im Übrigen China auch – unter den TOP 6 nicht ausgewiesen.
Die Entwicklung der wichtigsten Absatzmärkte
Die sechs wichtigsten Länder mit den größten Handelsvolumina reihen sich wie folgt auf.
Länder | Mill. CHF | Veränderung in % | Anteil in % |
USA | 178,5 | -14,70% | 10,90% |
Hong Kong | 185,5 | -32,70% | 10,70% |
Italien | 123,4 | +9,90% | 7,50% |
Japan | 112,8 | -11,90% | 6,90% |
Frankreich | 110,5 | -27,80% | 6,70% |
Vereinigtes Königreich | 110,2 | +13,40% | 6,70% |
Summe der 6 Länder | 810,2 | -15,60% | 49,40% |
Die Zahlen für Juli 2016 sind insbesondere auch dadurch gekennzeichnet, dass speziell Uhren aus Edelmetall, wie bereits in den Vormonaten, mit einem Rückgang von gut – 25% zu den größten Verlieren zählen. Uhren aus Stahl kamen mit Verlusten von knapp – 6% deutlich besser weg.
Dieser Trend manifestiert sich auch in den einzelnen Preisklassen, wobei sich in der Verteilung Situation insbesondere zugunsten der Preisklasse 200-500 CH zum Positiven verschoben hat. Dort fallen die Verluste nun deutlich niedriger als in den Vormonaten aus.
Die Entwicklung des Absatzes in einzelnen Preisgruppen
Einen Erdrutsch mit knapp 16% gegenüber dem Vorjahresmonat gab es im Juli hingegen bei den preis- und stückzahlsensitiven Einsteigermodellen mit Quarzwerken bis 200 CHF. Stärkere Rückgänge von rund 10% sind aber auch erstmals in der bislang relativ stabilen Preisklasse 500 – 3000 CHF auszumachen.
Einschätzung
Einer vorsichtigen Hochrechnung zur Folge dürfte, subsummiert und auf Jahresniveau betrachtet, die magische Marke von 20 Mrd. CHF erstmals seit 2011 wieder unterschritten werden. Ganz wesentlich wird hierbei nun der Jahresendspurt, einschließlich des in einigen Märkten bedeutsamen Weihnachtsgeschäfts, das Ergebnis beeinflussen.
Stand 07/2016
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