Auf einer Veranstaltung am Rande der Baselworld 2016 kündigte die FOSSIL Group den massiven und kompromisslosen Einstieg und Ausbau des Geschäftes mit Wearables und intelligenten Uhren an. Dabei sollten nicht nur Produkte, die unter der Eigenmarke FOSSIL laufen von der Umstellung profitieren, sondern auch alle Lizenzmarken, die unter dem Dach der FOSSIL Group vereint sind.
In Summe war von rund 100 neuen Produkten die Rede, die bis zum Jahresende 2016 auf den Markt kommen sollten.
Nun steht das Jahresende und somit Weihnachten vor der Türe und wir haben uns die Frage gestellt, ob FOSSIL die Ankündigungen tatsächlich wahr gemacht hat. Wir können es vorwegnehmen: FOSSIL hat Wort gehalten und geliefert.
Das Deutsche Uhrenportal konnte sich vor Ort bei FOSSIL im oberbayerischen Grabenstätt selbst ein Bild machen und die neue Kollektion der verschiedenen Marken ausführlich unter die Lupe nehmen.
Die FOSSIL Group hat jeder ihrer Marken eine auf den Leib geschnittene Frischzellenkur verordnet. Im Zeitalter der rasch voranschreitenden Digitalisierung ist davon auszugehen, dass insbesondere in den Einstiegspreisklassen die smarten und damit intelligenten Uhren die Führung übernehmen werden.
Um diese Herausforderung zu stemmen, hat die FOSSIL Group ein klares Konzept entwickelt. Es gibt fortan drei Kategorien von intelligenten Uhren bzw. Wearables:
- Kategrie I: Smartwatch mit Display
- Kategorie II: Hybriduhren mit konventionellem Zifferblattdesign, jedoch innovativer smarter Technik und einer ganzen Reihe nützlicher Zusatzfunktionen
- Kategorie III: Fitnesstracker ohne Display
Alle drei Kategorien wurden über die zur FOSSIL Group gehörenden Konzern- und Lizenzmarken ausgerollt, wobei jedoch nicht zwangsläufig jede Marke auch jede Technologie vermarktet. So gibt es Marken, die alle drei Kategorien in ihr Markenportfolio aufgenommen haben, aber auch solche, welche sich nur einer oder zwei der verfügbaren Techologien bedienen.
Damit ist die FOSSIL Group das derzeit einzige uns bekannte Unternehmen – und zwar weltweit – welches ein derart breitgefächertes Produktportfolio bedient.
Beginnen wir bei der Marke “FOSSIL” und betrachten dort beispielhaft die FOSSIL “Q-Crewmaster”, eine Uhr, die mit einer farbenfroh gestalteten, einseitig drehbaren und sauber rastenden Lünette aufwartet.
Die Q-Crewmaster ist der klassischer Vertreter der neuen Kategorie von Hybriduhren, die zunächst mit klassischem Uhrendesign aufwarten, aber eben nicht nur die Zeit anzeigen, sondern durch die Koppelung mit dem Smartphone eine ganze Reihe von Zusatzfunktionen bieten, was aber auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen ist.
Dazu gehören z.B.
- Das automatische Nachführen der Ortszeit bei Wechsel der Zeitzone oder Umstellung von Sommer- auf Winterzeit
- Anzeige einer zweiten Zeitzone (GMT)
- Erfassen der täglichen Aktivitäten und Übermitteln der Daten an das Smartphone
- Auf Wunsch Schlafüberwachung
- Anzeigen von Anrufen am Smartphone mittels Vibrationsalarm sowie mittels eines kleinen Zeigers bei 6 Uhr
- Anzeige weiterer konfigurierbarer Nachrichten (z.B. SMS, Whatsapp, etc.) mittels Vibrationsalarm
Das Spannende bei dieser smarten Uhr ist, dass das regelmäßige Aufladen eines Akkus entfällt. Stattdessen ist die Uhr mit einer Li-Knopfzelle bestückt, die nach Bedarf mittels eines mitgelieferten Werkzeugs auch vom Kunden selbst gewechselt werden kann.
Das entsprechende Modell “Q-Gazer” für die Dame macht eine ausgesprochen gute Figur und verfügt über den gleichen Funktionsumfang, wie die zuvor beschriebene Q-Crewmaster.
Sehen wir uns als nächstes die neue FOSSIL Q-Wander an, eine speziell auf die Bedürfnisse von Damen zugeschnittene Smartwatch mit Display. Die Q-Wander kommt im eleganten Gehäuse mit wertig wirkender Vergoldung.
Die geschwungenen Bandanstöße verleihen der Uhr trotz ihrer Größe eine angenehme Leichtigkeit. FOSSIL setzt als einer der ersten Hersteller einen neuentwickelten µP von Qualcomm ein, den Snapdragon 2100. Dieser speziell für Wearables entwickelte Chip arbeitet deutlich effizienter und damit stromsparender als die Konkurrenz von Intel. Als Betriebssystem setzt FOSSIL Google´s Android Wear ein.
Das Display gehört zwar nicht gerade zur hochauflösenden Garde, ist dafür aber, ähnlich wie die TAG Heuer Connected, mit einer transreflektiven Beschichtung versehen. Dadurch kann das Display – selbst bei voller Sonneneinstrahlung – sehr gut abgelesen werden. Und das funktioniert auch im Ruhemodus mit abgedunkeltem Display.
Die Kollektion bei der Lizenzmarke „Michael Kors“ ist ähnlich wie bei FOSSIL aufgespannt. Beispielhaft haben wir uns die Michael Kors Access Hybrid-Smartwatch „Gage“ im Stil einer Pilotenuhr näher angesehen. Die Technik entspricht weitgehend jener von FOSSIL.
Die “Michael Kors Access” mit Display hebt sich trotz identischer Technik von der zuvor gezeigten FOSSIL Q-Wander optisch deutlich ab.
Allein schon das Michael Kors spezifische Watchface mit dem blauen Sternenhimmel für das Damenmodell „Bradshaw“ macht ordentlich etwas her.
Aber auch die Herren kommen nicht zu kurz. Sehr maskulin das Modell „Dylan“ mit identischer Technik, aber anderem Outfit und entsprechend angepassten Watchfaces.
Nachdem aller guten Dinge Drei sind, hat Michael Kors auch am neuen von MisFit entwickelten Fitnesstracker Gefallen gefunden und dann gleich eine ganze Serie von smarten Halsketten und Armreife aufgelegt.
Der im Bild gezeigte Michael Kors Fitnesstracker „Thompson“ kommt ohne Display aus und ist nicht nur technisch, sondern auch optisch ein Leckerbissen.
Sehen wir uns als nächstes die Neuerung bei „Skagen“ an. Die Skagen Connected, wie sich die neue Kreation nennt, überzeugt einmal mehr durch ihr reduziertes und betont kühles, nordisches Auftreten.
Die Verbindung zum Smartphone wird über Bluetooth gehalten und die Funktionen entsprechen wieder weitgehend den zuvor gezeigten Modellen von FOSSIL bzw. von Michael Kors.
Aus ganz anderem Holz geschnitzt, aber wiederum mit weitgehend identischer Technik, ist die “DieselON”, wie sich die neue Generation smarter Hybriduhren bei Diesel nennt.
Daneben führt Diesel aber auch einen Fitnesstracker im Programm, der, gefertigt aus hochwertigem Leder, ein echter Hingucker ist.
Bleiben wir noch kurz bei den Trackern und sehen uns die aktuell verfügbaren Produkte von “MisFit” an, also jenem Unternehmen, welches FOSSIL vor rund einem Jahr akquiriert hat und mit Hilfe deren Technologie und Know How nun sehr zügig das komplette Programm elektronischer Uhren und Fitnesstracker realisieren konnte.
Unter eigenem Namen hat MisFit derzeit die Modelle Ray und Shine im Angebot.
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Im Bild: Misfit Ray und Misfit Shine (vLnR)
Abschließend werfen wir noch einen gespannten Blick auf die Luxury-Brand „Emporio Armani“.
Bei Emporio Armani werden all diejenigen fündig, die eine elegante und dabei doch sportliche Dress-Watch suchen. Die Emporio Armani Connected ist ein echter Handschmeichler geworden. Sowohl Gehäuse wie auch das Metallband sind aus hochwertigem Edelstahl gefertigt und dabei geschmeidig und perfekt verarbeitet. Die ganze Anmutung, bis hin zur Schmetterlingsschließe, zeugen von hoher Qualität.
Zusammenfassung und Einschätzung:
Den Designern und Technikern der FOSSIL Group ist zweifelsohne ein großer Wurf gelungen. Das Unternehmen hat nicht nur Wort gehalten in der Ankündigung einer umfassenden Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios. Die FOSSIL Group ist damit für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet und kann für jeden Geschmack und jeden Anspruch etwas bieten. Von der klassischen mechanischen Uhr, über die bewährte Quarzuhr bis hin zur intelligenten Uhr mit und ohne Display. Last but not Least wird das Produktprogramm über die gut und stylisch aufgemachten Fitnesstracker sinnvoll ergänzt und abgerundet.
Uns ist kein Hersteller bekannt, der das noch junge Thema der intelligenten Uhren mit einer solchen Power und Produktvielfalt anpackt. Dem Kunden kann es nur recht sein. Er hat nun die Qual der Wahl und FOSSIL gegenüber dem Wettbewerb mehr als eine Nasenlänge Vorsprung.
Der Autor:
Herr Dipl.-Ing. (FH) Patrick Weigert ist als Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsgesellschaft u.a. für die Automobil- und Luxusgüterindustrie tätig und beobachtet und analysiert als Mitbegründer und Gesellschafter beim Deutschen Uhrenportal die Entwicklungen und Trends auf dem Sektor für hochwertige Uhren und neue Technologien.
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