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Die Groupe Richemont baut erneut Stellen ab
Die Groupe Richemont baut erneut Stellen ab

Die Groupe Richemont baut erneut Stellen ab

Nach dem Kahlschlag und kompletten Umbau des gesamten Vorstands baut die Groupe Richemont als weltweite Nummer 3 im Luxusgütersegment nun auch auf der operativen Ebene erneut Stellen ab. Den ersten Entlassungen, die im Geschäftsbereich Luxusuhren bereits im Mai diesen Jahres ausgesprochen wurden, folgen nun weitere Anpassungen der Kapazitäten.

Wie schon zuvor bei Cartier knapp 100 Stellen, werden bei Piaget und Vacheron nun weitere 210 Stellen gestrichen. Der beschlossene Personalabbau kann nur noch teilweise durch vorgezogene Ruhestandsregelungen und natürliche Fluktuation erreicht werden. Bei der überwiegenden Zahl der Betroffenen werden hingegen betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen, so Alessandro Pelizzari, ein hochrangiger Arbeitnehmervertreter, gegenüber der Presse.

Der dramatische Rückgang der Verkäufe und Erlöse im Bereich der Luxusuhren trifft die Groupe Richemont besonders hart. Die Märkte in Asien, die sich zur wahren Cash-Cow entwickelt hatten, haben den Verantwortlichen wohl etwas den klaren Blick für die realen Umstände und Veränderungen genommen.

Der Markt in China schwächelt anhaltend, jener in Hong Kong ist mit einem Rückgang von rund 50% geradezu implodiert. Statt frühzeitig Korrekturen vorzunehmen, wurden die Kapazitäten munter aufgestockt und produziert bis die Lagerbestände überquollen und der Handel endgültig die Notbremse zog. Vacheron Constantin hat erst unlängst noch einen neuen Fertigungsstandort im Vallée de Joux, unmittelbar an der französischen Grenze, in Betrieb genommen.

Nun versucht die Groupe Richemont – allerdings viel zu spät – gegenzusteuern. Dazu gehören nicht nur die höchst unpopulären Entlassungen zu Lasten der Belegschaft, nein, es werden auch quasi unverkäufliche Lagerbestände von den betroffenen Marken zurück genommen. Eine Maßnahme, die nicht nur das Geschäftsergebnis schwer belastet (Gewinnrückgang um 50%), sondern letztlich auch die Frage aufwirft, in welcher Form und auf welchem Niveau sich die Verkäufe und damit Umsätze wieder stabilisieren lassen. Diese wenig vertrauensbildende Maßnahme schreckt so manchen Kaufinteressenten erst einmal ab, da er sich nicht sicher sein kann, ob das viele Geld, welches ihm für die Uhr seiner Träume abverlangt wird, eine gute oder vielleicht doch nicht so gute Wertanlage ist.

Es wird wohl nichts mehr so sein wie es war. Die Veränderungen sind unaufhaltsam und die Risiken nehmen, auch vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen und politischen Wertewandels, eher zu, denn wieder ab. Die Party scheint vorbei; die Quarz-Krise sendet ihre ersten deutlich hörbaren Grüße. Wohl dem, der etwas kleinere Brötchen backt und seine Flughöhe rechtzeitig nachjustiert hat.

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