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Die Werkehersteller Sellita und ETA beklagen massiven Rückgang der Auftragseingänge
Die Werkehersteller Sellita und ETA beklagen massiven Rückgang der Auftragseingänge

Die Werkehersteller Sellita und ETA beklagen massiven Rückgang der Auftragseingänge

Für Sellita, der Nr. 2 als Werkehersteller neben der ETA sind die Zeiten alles andere als rosig.

Der Umsatz ging um rund 50% zurück, die Belegschaft musste bereits von 500 auf 450 Mitarbeiter reduziert werden.

“Die rückläufigen Bestellungen haben 2015 ihren Anfang genommen und sich in 2016 weiter beschleunigt. Unsere Kunden ersticken in übergroßen Lagerbeständen“, sagt Miguel Garcia, der CEO von Sellita.

Im Jahr 2014 lieferte Sellita noch rund 1,5 Millionen Uhrwerke (davon 1 Million an eigene Kunden und etwa 500.000 in Auftragsfertigung der Swatch Group) aus. „Ich denke, wir werden 2017 nurmehr rund 850.000 Uhrwerke zur Auslieferung bringen“, fährt Garcia fort. „Das Unternehmen verfügt über rund einhundert Kunden, 90% davon stammen aus der Schweiz“.

Miguel Garcia geht jedoch davon aus, dass die Krise ein Ende finden wird und setzt die geplante Erweiterung der Produktionsflächen in Crêt-du-Locle wie geplant um weitere 4.000 m² fort. Das Gebäude soll im Jahr 2019 fertiggestellt sein.

Ob das alles so kommt, wird die Zeit zeigen. Schließlich plagen auch die ETA massive Überkapazitäten. Die ETA berichtet gar einen Rückgang von 1,5 Mio. auf nurmehr 600.000 Uhrwerke, die 2017 an Drittkunden außerhalb des Konzerns ausgeliefert werden.

Die ETA hat deshalb mit der Schweizerischen Wettbewerbskommission (WEKO) erneut eine Diskussion angefacht, die Liefermengen bereits vor Ablauf der bis 2019 vereinbarten Quoten an Drittkunden wieder erhöhen zu dürfen, um Überschüsse und Lagerbestände (die Rede ist von rund 900.000 Uhrwerken) abbauen zu können. Dem hat die WEKO eine klare Absage erteilt. Die ETA müsse ihre Produktionskapazitäten dann eben den Gegebenheiten anpassen, hieß es kurz und knapp in einer Mitteilung.

Die bis 2019 laufenden Vereinbarungen seien einzuhalten, führte die WEKO weiter aus, und zwar unabhängig davon, wie sich der Markt entwickelt. Nun erklärt sich auch, weshalb Nick Hayek ab 2019 bereits wieder Lieferverträge mit der Groupe Richemont abgeschlossen hat. Heute ist Sellita bei Richemont noch der bevorzugte Lieferant. Dies könnte sich in 2019 mit dem Wiedereintritt von ETA in das Geschehen jedoch schlagartig ändern und so den Optimismus von Miguel Garcia empfindlich stören.

 

Der Autor:

Herr Dipl.-Ing. (FH) Patrick Weigert ist als Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsgesellschaft u.a. für die Automobil- und Luxusgüterindustrie tätig und beobachtet und analysiert als Mitbegründer und Gesellschafter beim Deutschen Uhrenportal die Entwicklungen und Trends auf dem Sektor für hochwertige Uhren und neue Technologien

 

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