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Leipzig 2016: Midora Uhren- und Schmuck-Messe
Leipzig 2016: Midora Uhren- und Schmuck-Messe

Leipzig 2016: Midora Uhren- und Schmuck-Messe

Vor genau 20 Jahren wurde die von Stararchitekt Prof. Volkwin Marg und seinem Team entworfene neue Messe Leipzig eröffnet. Ein wegweisendes Werk moderner Baukunst.

 

 

 

Auch die Midora, die Leipziger Uhren- und Schmuckmesse feierte dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen.

 

 

Dazu gab es eine Plakatausstellung, die recht anschaulich zeigte, wie sich die Trends und die Aufmachung in den letzten zwei Jahrzehnten veränderten.

 

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Als Herbstmesse ist die Midora weniger eine Messe für Neuigkeiten, sondern vorrangig eine Ordermesse für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.

Liegen viele neue Modelle bei den Ausstellungen im Frühjahr oftmals noch als Prototyp oder gar Handmuster vor, so ist der Zeitpunkt für die Midora so gewählt, dass die neuen Produkte nun auch tatsächlich in endgültiger Form verfügbar sind.

Als Reaktion auf die globalen Unsicherheiten und die anhaltende Krise in der Uhrenindustrie nehmen Händler immer mehr davon Abstand, ihre Orders bereits im Frühjahr für das ganze Jahr zu platzieren. Die Branche agiert vorsichtiger und versucht, die Lagerbestände kleiner zu halten. Da ist eine Messe im Spätsommer genau richtig, um die Feinjustage für das Weihnachtsgeschäft vorzunehmen.

Rund 205 Aussteller zeigten in Halle 5 ihre aktuellen Produkte. Der Fokus liegt bei der Midora auf dem Schmuckbereich. Jedoch sind auch einige Uhrenhersteller bzw. Großhändler vor Ort und seit vielen Jahren mit Erfolg dabei. Hauptsächlich handelt es sich um Marken und Labels, die attraktive Produkte in der Einstiegspreisklasse im Programm führen.

Die meisten der auf der Midora in Leipzig ausstellenden Marken stemmen sich denn auch recht erfolgreich gegen den aktuellen Negativtrend im Uhrengeschäft. Zum einen spielen diese zumeist in der Preisklasse unter 500 Euro und verbinden dabei attraktives Design, gute Qualität und ausgereifte Technik. Auch die Abhängigkeit von schwierigen Exportmärkten, wie Russland oder dem asiatischen Raum, ist hier in weitaus geringerem Ausmaß gegeben.

 

Regent

Produkte mit einem hohen Gegenwert bietet beispielsweise die Fachhandelsmarke „Regent“. Repräsentiert durch die Großhandelsfirma Christoffel wurde die aktuelle Kollektion vorgestellt.

 

 

Im Jahr 2015 wurde das Sortiment erstmals um eine Premium Serie „Made in Germany“ erweitert. Dabei handelt es sich überwiegend um optisch ansprechende Uhren mit mechanischen Werken.

 


Im Bild: Regent Ref. GM-1462

 


Im Bild: Regent Ref. GM-1461

 

Dazu zählen Modelle mit schön skelettierten Werken, die wieder voll im Trend sind, genauso wie konventionelle Designs mit Handaufzug oder Automatik.

 


Im Bild: Regent Ref. GM-1448

 

Die Preise bewegen sich zwischen 230 und knapp 400 Euro. Dabei werden in dieser Preisklasse je nach Modell auch unübliche Merkmale wie Saphirglas geboten. Das Modell für Taucher ist zudem mit einer einseitig drehbaren Lünette sowie verschraubter Krone für eine Wasserdichtigkeit von 10bar sehr gut ausgestattet. Die Verarbeitung und Qualitätsanmutung liegt auf hohem Niveau.

Um die wettbewerbsfähigen Preise möglich zu machen, werden Werke aus asiatischer Produktion eingesetzt, die vom japanischen Hersteller Miyota oder von Seagull aus China stammen.

 


Im Bild: Regent Ref. GM-1431

 

Die Entwicklung, das Design, die Montage und die Endkontrolle der Uhren erfolgen in Deutschland

 

Zeppelin

Firma Christoffel, stellte neben den Modellen von Regent auch Uhren aus der aktuellen Kollektion von Zeppelin aus.

 

 

Im Bild: Zeppelin Luna Ref. 7637

 

Gardé

Unter den deutschen Anbietern und Herstellern war auch die in Thüringen ansässige Firma Gardé vertreten.

 

 

Neben reiner Auftragsfertigung tritt Gardé auch mit eigenen Produkten an. Hier ein gelungenes Beispiel aus der Kollektion Ruhla Automatik „Made in Germany“, angetrieben von einem zuverlässigen Werk des japanischen Zulieferers Miyota mit Gangreserve- und 24h-Anzeige.

 


Im Bild: Ruhla Automatic, Ref. 91325, Kaliber Miyota 9132

 

TUW Ruhla

Ein ebenfalls in Ruhla, Thüringen, beheimatetes Unternehmen startet neu durch und präsentiert sich in Leipzig auf der Midora. TUW Ruhla steht für “Thüringer Uhrenwerke Ruhla” und war einst für mehr als 100 Jahre auf dem deutschen und internationalen Markt präsent. In der Blütezeit der Uhrenfabrikation in Ruhla produzierten rund 8000 Beschäftigte jährlich mehr als 2 Millionen Uhren. Mit der Wiedervereinigung kam jedoch das Aus.

 

 

Jetzt wird die traditionsreiche Uhrenmarke wiederbelebt und bietet solide, zuverlässige Technik sowie klassisches Design, das Erinnerungen an die 60er und 70er Jahre wecken soll, zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis an.

 

 


Im Bild: TUW-Ruhla Globetrotter Ref. 20243

 

TUW-Ruhla setzt je nach Modell zuverlässige Uhrwerke aus russischer, japanischer oder Schweizer Produktion ein.

 


Im Bild: TUW-Ruhla Globetrotter, Ref. 20243 mit Automatik-Kaliber Vostok 2426

 

Elysée

Der in Düsseldorf beheimatete Hersteller Elysée hat sein, unter eigenem Namen angebotenes Portfolio an Uhren in den letzten Jahren konsequent auf deutsche Produktion umgestellt.

 

 

Daneben vertreibt Elysée noch weitere Marken, um auch im preisgünstigen, aber wichtigen Volumengeschäft erfolgreich mitmischen zu können.

 

 Festina Group

Die Festina Group war mit den Kernmarken Calypso, Candino, Jaguar, Lotus und Festina vor Ort.

 

 

Die Festina Group ist mit rund 4,5 Mio verkauften Uhren/Jahr einer der bedeutenden Anbieter mit einer Mehrmarkenstrategie, die von der Einstiegsklasse im Niedrigpreissegment mit der erfolgreichen Marke „Calypso“ bis hin zur Mittelklasse mit „Jaguar“ auf dem Markt etabliert ist.

 

Im Bild: Jaguar Special Edition Ref. J814/1 mit Automatik-Kaliber Soprod A10

 

Weniger bekannt hingegen ist, dass zur Festina Gruppe auch der Premium-Werkehersteller „Soprod“ sowie der Luxusuhrenhersteller „Perrelet“ gehören. Damit aber nicht genug. Auch der im Vallée de Joux beheimatete wichtige Zulieferbetrieb „MHVJ“ (Manufacture Horlogère Vallée de Joux) gehört zur Gruppe. Dort werden unter anderem komplette Assortiments hergestellt. Damit erreicht die Festina Gruppe eine extrem hohe Fertigungstiefe, die insbesondere im hochwertigen Manufakturbereich voll zur Geltung kommt und größtmögliche Unabhängigkeit garantiert.

 

P. Maier GmbH

Firma P. Maier, zuhause in Heidenheim an der Brenz, war mit den Marken Vostok Europe, Sturmanskie und Aviator Swiss, nach Leipzig gekommen.

 

 

Firma P. Maier, vertreten durch Frau Irina Maier, importiert und vertreibt seit mehr als 20 Jahren als zuverlässiger Partner Uhren vornehmlich aus russischer aber auch vermehrt europäischer und Schweizer Produktion auf dem Deutschen, Österreichischen, Ungarischen und Finnischen Markt.

Als besonderes Highlight hatte Firma P. Maier die Sonderedition einer Uhr von Sturmanskie zum Kultfilm „tschick“, nach einem Roman von Fathi Akim, mit auf der Messe. Die „Hauptrolle“ im Film spielt unter anderem ein alter Lada Niva. Die Messe-Deko wurde entsprechend gestaltet.

 

 

Wolfgang Herrndorfs Hymne auf das Erwachsenwerden ab 15. September 2016 im Kino!
Während die Mutter in der Entzugsklinik und der Vater mit seiner Assistentin auf „Geschäftsreise“ ist, verbringt der 14-jährige Außenseiter Maik Klingenberg die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, stammt aus dem tiefsten Russland, kommt aus einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn – und hat einen geklauten Lada Niva dabei. Damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende ostdeutsche Provinz. Die Geschichte eines Sommers, den wir alle einmal erleben wollen… Der beste Sommer von allen eben!” (Das Zitat von https://www.facebook.com/tschick.Film/timeline)

 

Die streng limitierte Sturmanskie Armbanduhr mit TSCHICK-Gravur und ausgestattet mit robustem mechanischen Uhrwerk Poljot 2609 und edlem Titangehäuse ist exklusiv bei Firma P. Maier sowie wenigen ausgewählten Händlern erhältlich. Die Sturmanskie Sonderedition wurde in einer Auflage von 200 Stück für Liebhaber von TSCHICK handgefertigt.

 


Im Bild: Sturmanskie Sonderedition, Ref. S 2609-TSCHICK, Kaliber Poljot 2609

 

Vorträge

Neben der Produktschau wurden auf der Messe verschiedene Fachvorträge zu aktuellen Themen angeboten Wir haben uns die Themen

  • Ersatzteilversorgung, Zertifizierung über den ZVEI
  • Smartwatches, eine Zwischenbilanz
  • Umsetzung von Verpflichtungen zur Verhinderung von Geldwäsche

näher angehört und angesehen. Inhalt und Qualität der einzelnen Vorträge und die getroffenen Aussagen waren eine Bereicherung, insofern überraschte uns, dass das allgemeine Interesse – gemessen an der Teilnehmerzahl – eher gering war. Einmal mehr ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Fachhandel die bereits eingeläuteten Veränderungen und z.T. Verpflichtungen zwar zur Kenntnis nimmt, aber keine auffallend proaktive Rolle einnimmt, was die Arbeit für die Verbände nicht gerade erleichtert.

 

Meinungen und Stimmungen

Im Rahmen der Besuche bei den einzelnen Ausstellern haben wir einige Meinungen und Stimmungsbilder zur allgemeinen Lage und Einschätzung auf dem Uhrenmarkt eingefangen und in einem Querschnitt zusammengefasst.

Die Stimmung unter den Ausstellern zur aktuellen Marktlage und zum bisherigen Geschäftsverlauf des Jahres 2016 war überwiegend verhalten positiv bis gut.

Der Onlinehandel nimmt weiter an Bedeutung zu und wird in Deutschland über einige wenige starke und mittlerweile etablierte Portale, wie z.B. www.uhrcenter.de oder www.markenuhren-billiger.de abgewickelt. Die Umsatzzuwächse an dieser Stelle gehen meist zu Lasten der kleineren Einzelhändler bzw. Juweliere. Der Online-Handel bietet dem Kunden oftmals günstigere Konditionen, was die Margen drückt. Der traditionelle Fachhandel sieht sich somit einer ganzen Reihe von Herausforderungen gegenüber, angefangen von neuen Vertriebskanälen, verändertem Kundenverhalten bis hin zu disruptiven Technologien, die die fortschreitende Digitalisierung mit sich bringt und bereits massiv um sich greifen.

Wir haben einige Aussteller zu ihrer Einschätzung und Bedeutung von Ausstellungen und Messen im Allgemeinen befragt. Auch hier waren kritische Töne zu hören. Die Midora in Leipzig wird von den meisten positiv bewertet. Die Standmieten sind moderat und die Vorgaben hinsichtlich Größe und Ausführung der Stände seien mit vergleichsweise wenigen Auflagen versehen.

Zunehmend problematisch werden hingegen die Messen Inhorgenta in München sowie die Baselworld gesehen. Selbst große Marktteilnehmer äußern sich kritisch. Die klassischen Messen vermögen nicht mehr das zu leisten, was in der Vergangenheit einmal Zielsetzung war. Das veränderte Kundenverhalten, die neuen Absatzkanäle, die Markenvielfalt, die sich verändernden Technologien und neue Zielgruppen machen ein Umdenken erforderlich.

Die von den Ausstellern abverlangten Konditionen passen ebenfalls häufig nicht mehr zum Gebotenen. Deshalb überprüfen Aussteller ihre Teilnahme an Messen immer kritischer und beschreiten z.T. andere Wege der Kommunikation und Kundenpflege. Die zeitliche Nähe von Inhorgenta zur Baselworld ergibt für einige Aussteller keinen wirklichen Mehrwert. Die Baselworld verfügt, trotz aller Kritik,wegen ihrer Internationalität – verglichen mit der Messe München – über den immer noch besseren Wirkungsgrad, so die Einschätzung.

Die Midora steht als Herbstmesse in keinem Wettbewerb mit einer anderen Veranstaltung und zahlreiche Händler sowie Fachbesucher, insbesondere aus dem Mitteldeutschen Raum, nutzen dieses Angebot.

 

 

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Ein Kommentar

  1. Sehr interessanter Beitrag und außergewöhnliche Modelle! Viele der Uhren sind mir auf diese Weise noch nie zu Gesicht gekommen. Ich bin ein großer Fan von Wolfgang Herrndorf und bin begeistert von der Uhr mit Tschick Gravur. Ist diese irgendwo erhältlich? LG

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