Smartwatches werden immer wieder sehr kontrovers diskutiert. Braucht das jemand? Das sind doch keine Uhren und sehen auch nicht als solche aus? Diese und viele andere Anmerkungen zum Thema sind zu lesen und zu hören. Oftmals haben die Fragesteller auch recht mit ihrer Einschätzung. Aber im Gegensatz zu den traditionellen Uhrenherstellern, die das Thema intelligente Uhr lange verdrängt haben und zum Teil immer noch ignorieren, hören die Neuankömmlinge in diesem Markt recht genau zu und übernehmen die Kundenwünsche rasch in ihre Neuentwicklungen.
Und wie rasch das Ganze voranschreitet, sieht man/frau am Beispiel des im kalifornischen Palo Alto ansässigen Start-Ups Pebble. Innerhalb von nur 2 Jahren hat Pebble von der billig und primitiv wirkenden Plastik-Smartwatch über die schon etwas edlere Pebble Steel, die aber immer noch wie ein Minicomputer am Handgelenk wirkt, nun zu einer völlig neuen Formgebung gefunden.
Die jetzt offiziell vorgestellte Pebble Time Round dürfte nun auch jene Uhrenträger ansprechen, die um diese Minicomputer bislang schon aus rein optischen Gründen einen weiten Bogen gemacht haben. Ansprechendes Design war bislang zumeist Fehlanzeige.
Diese neue Smartwatch sieht nun plötzlich nicht mehr nach Minicomputer, sondern viel mehr nach richtiger und dabei schicker Uhr aus. Nicht nur das runde Display ist der Punkt, das haben mittlerweile auch viele andere. Nein, Pebble ist der erste und bislang einzige, bei denen das Display auch in seiner nunmehr runden Form nicht nach einigen Sekunden wieder dunkel schaltet und dann eben nicht mehr nach Uhr aussieht, sondern – der E-Paper Technologie sei Dank – permanent aktiv und damit ablesbar bleibt. Dieses Ding sieht nun wirklich erstmalig nach Uhr aus!
Da kommt keine Moto360, keine ASUS, keine Huawei Watch, keine Samsung und wie sie alle heißen, mit. Zudem ist das Gehäuse ganze 7,5mm dick, das ist eine kleine Sensation. Das kleine Start-Up zeigt es den Großen, wie es geht. Chapeau!
Die sonstigen Daten lesen sich, wie von Pebble gewohnt. Das neue Modell verfügt wieder über die bewährte Tastenbedienung, die Software wurde wohl weitgehend von der Pebble Time übernommen. Sie läuft mit Apple iOS und Android gleichermaßen. Anders als bei den bisherigen Pebbles wurde die Akkulaufzeit auf nurmehr zwei Tage verkürzt, ein Tribut an die extrem dünne Bauweise. Wie heißt es den auch: Wer schön sein will, muss leiden. Da aber viele Smartwatchträger (z.B. Apple Watch) sich daran gewöhnt haben, ihre Watch jeden Abend aufzuladen, sollte das auch hier kein wirkliches Problem darstellen. Bedeutsamer ist in diesem Zusammenhang die Ankündigung von Pebble, dass der Akku eine Schnelladefunktion besitzt, so dass bereits nach nur 15 min Ladung ausreichend Kapazität für einen Tag vorhanden ist.
In den Handel kommt die neue Pebble Time Round in den USA noch vor Weihnachten, zum Preis von US$ 249.- Hierzulande werden wir wohl noch bis Anfang 2016 warten müssen.