Die in Genf beheimatete Frédérique Constant Group, bekannt als Hersteller hochwertiger Schweizer Uhren, unter den Markennamen „Frédérique Constant“ und „Alpina“, wird mit sofortiger Wirkung von der Citizen Watch Co. Ltd übernommen. Durch diese Übernahme werden zwei strategisch wichtige Ziele erfüllt:
A) Strategie von Citizen:
Citizen baut seine bereits eingeleitete Strategie im Rahmen des Geschäftsplanes 2018 dahingehend weiter aus, dass neben dem Bereich der erschwinglichen und bezahlbaren Uhren das Portfolio nun um Schweizer Marken im Bereich des erschwinglichen und damit bezahlbaren Luxus erweitert und ausgebaut wird.
Wie allgemein bekannt ist, hat Citizen bereits 2012 einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen und den Werkehersteller La Joux-Perret sowie die Luxus-Uhrenmarke Arnold & Son übernommen.
Das Portfolio wird nun mit „Fréderique Constant“ sowie den dazugehörenden Marken „Alpina“ und „DeMonaco“ konsequent erweitert.
b) Zielsetzung der bisherigen Inhaber von Frédérique Constant, Aletta und Peter Stas
Die Zukunft der bisher im Eigentum und unter der Leitung von Aletta und Peter Stas erfolgreich geführten Unternehmens „Fredérique Constant Group“ sollte unabhängig der beiden Eigentümer abgesichert und damit in eine unabhängig von einzelnen Personen gestaltete Zukunft geführt werden. Dieser Schritt ist umso wichtiger als die beiden Kinder von Aletta und Peter Stas kein Interesse am Unternehmen der Eltern zeigen.
Vertraglich wurde mit Citizen vereinbart, dass die bisherige Unternehmensführung auf weitere fünf Jahre im Amt bleibt, um absolute Kontinuität zu gewährleisten.
Unsere Einschätzung dazu:
Die Übernahme durch Citizen ist ein strategisch guter und wichtiger Schachzug zur Absicherung der Zukunft der Unternehmensgruppe Frédérique Constant. Die Großwetterlage beginnt sich für die Schweizer Uhrenindustrie insgesamt einzutrüben. Die Marken der Groupe Richemont, aber auch einige Marken der Swatch Groupe sind in einem Preisbereich angekommen, der immer schwieriger vermittelbar und zu verkaufen ist. Gefragt ist hingegen nach wie vor der sog. bezahlbare Luxus. Dort ist Frédérique Constant mit seiner Schwestermarke Alpina positioniert. Für die Familie Stas, das Unternehmen Frédérique Constant, aber auch Citizen ergibt sich daraus eine Win-Win Situation. Mit dieser Maßnahme ist damit auch die Frage der Nachfolgeregelung vom Tisch.
Citizen wird sich u.E. aufmachen und in der näheren und ferneren Zukunft wohl noch weitere Akquisitionen ins Auge fassen, um damit im internationalen Wettbewerb auch im Luxury Bereich ein ernstzunehmender Player zu werden.
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