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Der Markt für Smartwatches mit Display bricht ein
Der Markt für Smartwatches mit Display bricht ein

Der Markt für Smartwatches mit Display bricht ein

Die weltweit ausgelieferten Volumina im dritten Quartal 2016

Nach den aktuell vorliegenden Auswertungen der International Data Corporation (IDC) schwächt sich der weltweite Markt für Smartwatches, welche gemäß Definition mit Display ausgestattet sind und Applikationen von Drittanbietern verarbeiten können, zusehends ab. Waren die Zahlen in Q1 und Q2 noch von eher moderaten Rückgängen begleitet, so bricht der Markt in Q3 mit -51% regelrecht weg.

Der Hauptverlierer ist überraschender Weise Apple mit der Apple Watch. Konnte Apple im dritten Quartal des Vorjahres noch einen Marktanteil von sensationellen 70% für sich verbuchen, so reicht es ein Jahr später gerade noch für 41%.

 

 

Aber auch Lenovo/Motorola (-70%) und Pebble (-50%) müssen herbe Verluste hinnehmen.

Allen Verlierern gemeinsam ist, dass die erwarteten neuen Modelle nicht termingerecht kamen und bis auf Apple auch noch weiter auf sich warten lassen. Inwieweit nun die jüngst vorgestellte Apple Watch II in Q4 2016 das Ruder wieder in die andere Richtung zu bewegen weiß, bleibt abzuwarten.

Besser sieht es bei Samsung aus. Samsung hat es verstanden, mit der Gear S2 eine Smartwatch auf den Markt zu bringen, die mehr nach Uhr, denn nach elektronischem Gadget aussieht. Das nun im September 2016 auf der IFA in Berlin vorgestellte neue Modell Gear S3 entstammt gar der Feder des Schweizer Star-Designers Yvan Arpa und hat nun alle guten Gene einer echten Uhr mit auf den Weg bekommen, was den Erfolg weiter unterstützen dürfte.

Zudem entwickelt Samsung sein Betriebssystem Tizen permanent weiter, wohingegen die Android Wear Fraktion ersteinmal eine längere Atempause verordnet bekam, nachdem Google, aus nicht näher bekannten Gründen, die längst fällige Überarbeitung des Betriebssystems erneut verschoben hat.

Der echte und unerwartete Senkrechtstarter ist jedoch Garmin. Mit einer Steigerung von über 300% ist dem innovativen Hersteller, der ebenfalls mit eigenem Betriebssystem auf Kundenfang geht, auch in dem schwieriger werdenden Umfeld ein echter Kraftakt gelungen. Garmin kommt aktuell auf einen Marktanteil von mehr als 20% und überholt damit sogar Samsung.

 

Top Five Hersteller von Smartwatches: ausgeliefertes Volumen (in Mio.), Marktanteil und Veränderung zum Vorjahr jeweils in %
Hersteller Q3 2016 Ausgelieferte Einheiten
(Mio.)
Q3 2016 Marktanteil Q3 2015 Ausgelieferte Einheiten
(Mio.)
Q3 2015 Marktanteil Veränderung zum Vorjahr
1. Apple 1.1 41.3% 3.9 70.2% -71.6%
2. Garmin 0.6 20.5% 0.1 2.3% 324.2%
3. Samsung 0.4 14.4% 0.4 6.4% 9.0%
4. Motorola 0.1 3.4% 0.3 6.2% -73.3%
5. Pebble 0.1 3.2% 0.2 3.3% -54.1%
Sonstige 0.5 17.2% 0.6 11.5% -27.2%
Total 2.8 100.0% 5.5 100.0% -51.6%
Quelle: IDC Worldwide Quarterly Wearable Device Tracker, 24. Oktober 2016

 

Die weltweit ausgelieferten Volumina im Zeitraum Januar – September

Sehen wir uns jedoch die kumulierten Zahlen aller drei Quartale (Januar – September) an und vergleichen diese mit dem Vorjahr, so relativiert und beruhigt sich die Situation wieder etwas, wenngleich auch bei dieser Betrachtung Apple (-44%) der große Verlierer bleibt.

Garmin sticht auch hier wieder äußerst positiv hervor und kann von Januar bis September 2016 einen Zuwachs von 166% verbuchen. Die anderen Anbieter Samsung und Motorola konnten zwar auch etwas zulegen, jedoch weitaus weniger ausgeprägt und auf insgesamt niedrigerem Niveau.

Apple zieht mit seinen Verlusten somit den ganzen Markt nach unten. Nicht nur der Marktanteil geht in diesem Zeitraum von ehemals stolzen 61% auf nunmehr 43% zurück, auch der Gesamtmarkt schrumpft um 2.5 Mio. Einheiten und reduziert sich somit um rund 20%.

 

Top Four Hersteller von Smartwatches: ausgeliefertes Volumen (in Mio.), Marktanteil und Veränderung zum Vorjahr jeweils in %
Hersteller Q1 – Q3 2016 Ausgelieferte Einheiten
(Mio.)
Q1 – Q3 2016 Marktanteil Q1 – Q3 2015 Ausgelieferte Einheiten
(Mio.)
Q1 – Q3 2015 Marktanteil Veränderung zum Vorjahr
1. Apple 4.2 43% 7.5 61% -44.0%
2. Samsung 1.7 18% 1.3 11% +30.8%
3. Motorola 0.8 8% 0.7 6% +14.3%
4. Garmin 0.8 8% 0.3 2% +166.7%
Others 2.2 23% 2.4 20% -8.3%
Total 9.7 100.0% 12.2 100.0% -20.5%
Quelle: IDC Worldwide Quarterly Wearables Tracker, Q1, Q2 und Q3 2016 kummuliert

 

Einschätzung und Kommentierung

Wer jetzt daraus jedoch den Schluss zieht, die Zeit der Smartwatch sei schon wieder vorüber, sollte sehr behutsam an das Thema herangehen. Zum einen kommen in Kürze die längst erwarteten und überfälligen neuen Modelle auf den Markt, zum anderen nehmen sich nun vermehrt klassische Uhrenhersteller des Themas an.

TAG Heuer war der erste Hersteller, der seine TAG Heuer Connected erfolgreich platzieren konnte und nun folgt beispielsweise Fossil mit einer ganzen Palette neuer smarter Uhren. Und das gefällt nun auch dem eher konservativen Uhrenträger zunehmend besser. Hersteller wie TAG Heuer oder Fossil verstehen es, klassisches und ansprechendes Uhrendesign auch in die High-Tech Welt zu transformieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden: Die zuvor in Zahlen gefasste und erläuterte Studie von IDC konzentriert sich einzig und alleine auf Smartwatches mit Display, sie lässt jedoch die verstärkt aufkommende Generation der Connected oder auch Hybrid Watches (noch) außen vor.

Dazu zählen Uhren, die auf den ersten Blick ein konventionelles und unauffälliges Design mit Zifferblatt und Zeiger aufweisen, jedoch mittels einer integrierten und mit dem Smartphone per Bluetooth verbundenen Elektronik eine ganze Reihe zusätzlicher Funktionen mitbringen. Casio und Fréderique Constant waren die ersten Uhrenhersteller, die diesen Trend erkannten und haben mit ihrer Edifice EQB-500 bzw. der Horological Smartwatch Pionierarbeit geleistet. Nun folgen zahlreiche andere Hersteller von Breitling über Movado bis hin zur Fossil Group mit ihren zahlreichen Lizenzmarken.

Des weiteren bleibt der Trend zu den sog. Wearables – zumeist Fitnesstracker – ungebrochen, die immer schlauer und intelligenter werden. Die Stückzahlen sind auch in diesem Bereich weiterhin stark steigend.

 

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