Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die lange Tradition der Taschenuhr langsam zu Ende. Uhren wurden von da an vermehrt am Handgelenk getragen. 1930 reiste der Geschäftsmann César de Trey nach Indien, um dort alte Freunde zu treffen. Am Ende eines Polospiels zeigte ihm ein Spieler das zerbrochene Glas seiner Armbanduhr. César de Trey erkannte das Problem und nahm die Aufgabe mit nach Europa, ein Modell zu entwickeln, das ausreichend robust ist, um auch den hohen Beanspruchungen des Polosports Stand zu halten. Er stand Jacques-David LeCoultre nahe, und schlug ihm vor, diese Herausforderung anzunehmen.
Als großem Kenner der Uhrmacherkunst war César de Trey wohl bekannt, dass die Ateliers von Jacques-David LeCoultre im Vallée de Joux über das nötige Wissen verfügten, das zur Fertigung von Uhren hoher Qualität erforderlich war, und er wusste auch um deren großartigen Erfindergeist.
©JohannSauty
Nur ein Jahr später, bereits 1931 war die Geburtsstunde der Reverso.
Jacques-David LeCoultre und seine Uhrmacher entwickelten eine Uhr mit einem einzigartigen Wendegehäuse. So konnte während des Polospiels, oder auch anderer Sportarten, das Gehäuse mit einer einfachen Drehbewegung – und zwar ohne dabei die Uhr abnehmen zu müssen – um 180 Grad gedreht werden. Das Uhrglas war nun perfekt vor möglichen Beschädigungen geschützt und dem Handrücken zugewandt. Der Gehäuseboden wiederum war stabil genug, auch starke Stöße unbeschadet zu überstehen.
©JohannSauty
Auf dem flachen Boden lassen sich zudem, ganz nach Belieben des Trägers und Eigentümers der Uhr, Ornamente, Wappen oder Initialen eingravieren.
Seit dieser Zeit sind das legendäre Wendegehäuse und der Polosport ein fester Bestandteil der DNA einer jeden Reverso. Jaeger-LeCoultre hat es zudem verstanden, die Reverso über die 85 Jahre ihres Bestehens beständig weiterzuentwickeln und eine Kollektion zu schaffen, die ihresgleichen sucht. Die Reverso ist heute in einer Vielzahl an Modellen und Varianten erhältlich, so dass für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein sollte.
Zum 85-jährigen Bestehen der Reverso hat Jaeger-LeCoultre unter anderen zwei Modelle aufgelegt, die besonders beeindrucken. Die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Gyrotourbillon und die Reverso One Cordonnet. Die Reverso Gyrotourbillon sticht wegen ihres einzigartigen Uhrwerks hervor, die an die Damen gerichtete Reverso One Codonnet hingegen ist eine Hommage an die Anfänge der Reverso vor genau 85 Jahren.
Die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Gyrotourbillon wird von dem hauseigenen Handaufzugs-Kaliber Jaeger-LeCoultre 179 angetrieben und ist mit dem einzigartigen Gyrotourbillon® versehen. Dieses von außen gedrehte Tourbillon scheint regelrecht in der Luft zu schweben. Ein faszinierender Einblick in eine luftig-leichte Architektur. Die beiden äußerst filigran ausgelegten Käfige dieses fliegenden Zweiachs-Tourbillons vollführen eine Außenumdrehung in einer Minute und eine Innenumdrehung in 12,6 Sekunden.
Die Montage des Gyrotourbillons® ist eine uhrmacherische Höchstleistung und wird nur von ganz wenigen Spezialisten beherrscht. Diese außerordentliche Kompetenz unterstreicht einmal mehr die enormen Fähigkeiten des Hauses Jaeger-LeCoultre.
Die Vorderseite der Reverso Tribute Gyrotourbillon ist mit einem runden Zifferblatt in gekörntem Weiß und Dauphinezeigern aus gebläutem Edelstahl versehen. Bei elf Uhr zieht eine Tag-/Nachtanzeige den Blick auf sich. Die Sekunde wird auf neuartige Weise durch eine skalierte Scheibe angezeigt, die sich im Rhythmus des Gyrotourbillon® dreht. Die von Hand gefertigte Sonnenguillochierung betont dabei die hochwertige und kunstvolle Anmutung des gesamten Kunstwerkes.
Durch Wenden des Gehäuses kommt statt des Gehäuseboden ein zweites Zifferblatt zum Vorschein. Das Uhrwerk ist vollkommen skelettiert und die Brücken von Hand verziert. Dadurch erhält das Zifferblatt ein einzigartiges Antlitz. Diese Veredelung stellt wegen der filigranen Proportionen des Uhrwerks eine große Herausforderung dar. Die zweite Zeitzone und das Gyrotourbillon® heben sich deutlich vom skelettierten Uhrwerk ab.
Weit weniger komplex, dafür umso femininer und ein Stückchen eleganter, die mit einem betont filigranen Lederband ganz im Stil der 1930er Jahre versehene Reverso One Cordonnet. Diese Uhr ist tatsächlich eine Hommage an jene Zeit und beweist einmal mehr die zeitlose und über Jahrzehnte hinweg beständige Eleganz der Reverso auch oder gerade am Handgelenk der anspruchsvollen Dame.
LINKS:
- DEUTSCHES UHRENPORTAL
- Bilder zu Jaeger-LeCoultre in der Galerie “UHRMACHERKUNST”
- Beiträge über Jaeger-LeCoultre im “UHREN-BLOG ÜBER DESIGN UND TECHNIK”
- Webseite: JAEGER -LeCOULTRE