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Schweizer Uhrenexporte im September 2017: Die Erholung setzt sich fort, jedoch uneinheitlich.
Schweizer Uhrenexporte im September 2017: Die Erholung setzt sich fort, jedoch uneinheitlich.

Schweizer Uhrenexporte im September 2017: Die Erholung setzt sich fort, jedoch uneinheitlich.

Das nach Umsatz berechnete Wachstum der Schweizer Uhrenexporte setzt sich im September im fünften Monat in Folge fort. Der Exportwert ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5% gestiegen. Kumuliert über die ersten neun Monate des Jahres errechnet sich daraus ein positives Ergebnis von + 2,0%. Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass der nach oben gerichtete Trend vorerst anhält und von einer weiterhin positiven Entwicklung einzelner Märkte ausgegangen werden kann.

Das positive Gesamtergebnis ist allerdings, wie bereits die Monate zuvor gezeigt haben, primär das Resultat hochwertiger und betont hochpreisiger Uhren aus Edelmetall. Allein bei Uhren aus Edelmetall beträgt der Anstieg +10,0%. Aber auch bei Uhren aus Stahl konnten leichte Zuwächse erzielt werden. Die Kombinatorik Gold-Stahl verliert hingegen bereits wieder deutlich an Boden (-13%).

Das kräftige Umsatzwachstum im Monat September lässt sich einmal mehr überwiegend auf Uhren der Premiumklasse, mit einem Exportpreis von über 3000 Schweizer Franken (entspricht einem Verkaufspreis von > 7000 EUR) zurückführen.

Bei Uhren in der Einstiegspreisklasse geht die dramatische Talfahrt mit -18% hingegen ungebremst weiter. Hiervon betroffen sind hauptsächlich die Quarzmodelle, die im digitalen Zeitalter von Smartphone, Smartwatch und Fitnesstracker immer mehr zum Ladenhüter werden.

Im mittleren Preissegment sind bei Stückzahl und Umsatz hingegen wieder geringe Zuwächse zu verzeichnen. Die Verkäufe scheinen sich in diesem Bereich zumindest zu stabilisieren.

Betrachten wir die einzelnen Märkte, so tritt in Hong Kong nach dem kompletten Absturz nun die lang ersehnte spürbare Erholung ein (+13,7%), was in den USA definitiv nicht der Fall ist. Hier zeigt der Markt mit -0,6% weiterhin eine schwache Tendenz. Einen fulminanten Ausbruch nach oben liefert Singapur mit einem satten Plus von knapp 90%. Im Vereinigten Königreich scheinen sich die Dinge hingegen langsam aber sicher zu konsolidieren. Das starke Wachstum hat sich abgekühlt und bleibt mit +0,7% im rechnerisch eher unbedeutenden Bereich.

Länder Mio. CHF Veränderung in % Anteil in %
Hong Kong 213,4 13,70% 12,10%
USA 192,8 -0,60% 10,90%
Singapur 179,2 89,60% 10,10%
Vereinigtes Königreich 122,2 0,70% 6,90%
China 109,7 1,20% 6,20%
Japan 108,6 -15,60% 6,10%
Italien 98,2 -1,90% 5,60%
Deutschland 86 -8,10% 4,90%
Frankreich 76,1 -7,90% 4,30%
Vereinigte Arabische Emirate 70,1 -12,70% 4,00%
Summe der TOP 10 Länder 1256,3 5,50% 71,10%

Ähnlich sieht es in China aus. Nach vorübergehenden Anstiegen flacht die Kurve jetzt mit +1,2% wieder deutlich ab. Absolut enttäuschend und als kritisch einzustufen ist der Markt in Japan. Mit -15,6% ist keine nachhaltige Erholung in Sicht.

Der deutsche Markt dreht sich gegenüber dem guten Vormonat August mit -8,1% wieder stark ins Minus. Auch Frankreich leidet weiter (-7,9%). Überraschend die Entwicklung in den Arabischen Emiraten. Ein Rückgang um -12,7% gegenüber dem Vorjahresmonat lässt wenig Freude aufkommen.

Schlussfolgerung:

So lässt sich zusammenfassend sagen, dass das positive Ergebnis im September 2017 im wesentlichen dem Markt Singapur geschuldet war, wo die Umsätze regelrecht durch die Decke gingen. Ansonsten tut sich nicht sehr viel oder herrschen weiterhin die Rückgänge vor.

Dass dann unter dem Strich überhaupt ein positives Ergebnis zustande kam, ist dem Umstand zu verdanken, dass solvente Käufer – wie schon in den Vormonaten – beim Kauf einer Uhr den ganz hochwertigen Bereich bevorzugen.

Der mittlere Bereich zeigt hingegen wenig Bewegung und der Einstiegsbereich bricht weiter weg und zwar in Stückzahl, wie auch Umsatz. Hier macht sich bemerkbar, dass viele junge Leute heute gar keine Uhr mehr tragen, oder wenn dann gleich zum Fitnesstracker oder zur Smartwatch greifen. So profitieren von der (scheinbaren) Erholung längst nicht alle Marktteilnehmer. Und die Konsolidierung ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Mit der Markteinführung der Apple Watch im Frühjahr 2015 begann zweifellos eine neue Zeitrechnung, soviel steht heute fest.

Stand 09/2017

 

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Ein Kommentar

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