Der Brexit hat auch in der Schweiz einige Stimmen auf den Plan gerufen, die weitere Belastungen für die Schweizer Wirtschaft und damit den Export aufkommen sahen. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es jedoch kaum Klagen. Im Gegenteil, die Exporteure profitieren vom sich abschwächenden Kurs des Schweizer Franken und einer erhöhten Nachfrage aus den USA.
Im Juli 2016 kostete der Euro zwischen 1,090 und 1,080 Schweizer Franken. Damit ist der Franken in diesem Jahr deutlich schwächer als noch 2015 – als die SNB den an den EURO gekoppelten Wechselkurs aufhob. So waren die Exporte im Juli 2016 um real +2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Allein gegenüber dem Vormonat Juni 2016 stiegen die Exporte noch einmal um real +5,5 Prozent.
Die Spitzenreiter sind:
- die Schmuckindustrie (+37 %),
- die chemisch-pharmazeutische Industrie (+11 %)
- die Nahrungs- und Genussmittel (+11 %)
Die gesamten Schweizer Ausfuhren nach Großbritannien schrumpften zwar um -13 Prozent, dies wurde jedoch durch eine deutlich gesteigerte Nachfrage aus anderen Märkten mehr als ausgeglichen werden. In Nordamerika und Asien gab es solide zweistellige Zuwachsraten. Nach Japan stiegen die Exporte gar um satte +37 Prozent und nach China immer noch um +14 Prozent.
Nicht profitieren von den sich verbessernden Rahmenbedingungen konnte hingegen die Schweizer Uhrenindustrie. Bei den Uhren gingen die Exporte gegenüber dem Vormonat Juni um weitere -5,9 Prozent zurück. Das entspricht weitgehend dem negativen Trend des ersten Halbjahres 2016. Die Ausfuhren der gesamten Uhrenbranche gingen gegenüber dem 1. HJ 2015 um -10,6 Prozent zurück. Die Ausfuhren der Maschinen- und Elektroindustrie sind im gleichen Zeitraum hingegen lediglich um -0,7% gesunken.
Einen vergleichsweise rasanten Anstieg verzeichnen hingegen die chemisch-pharmazeutischen Produkte mit +15 Prozent.
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