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Der Salon EPHJ-EPMT-SMT 2017 in Genf, die wichtigsten Eindrücke
Der Salon EPHJ-EPMT-SMT 2017 in Genf, die wichtigsten Eindrücke

Der Salon EPHJ-EPMT-SMT 2017 in Genf, die wichtigsten Eindrücke

Der alljährlich in Genf auf dem Gelände der Palexpo stattfindende Salon EPHJ-EPMT-SMT ist eine der weltweit wichtigsten Messen zu den Themen Mikromechanik und Präzisionstechnik und damit Zulieferungen für die weltweite Uhrenindustrie.

Die über 4 Tage dauernde Messe gliedert sich in die Bereiche Uhrmacherei und Schmuck sowie Mikrotechnologie und Medizintechnik. Mit fast 850 Ausstellern aus aller Welt verzeichnete die Messe gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang von 5%. Mit rund 20.000 Besuchern blieb die Zahl der Besucher jedoch in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Bilanz des Veranstalters fiel denn auch überwiegend positiv aus, wenngleich unüberseh- und unüberhörbar ist, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern und dem ein oder anderen Zulieferbetrieb doch Kopfzerbrechen bereiten. Insbesondere jenen, die vollständig oder in hohem Maße von der klassischen Uhrenindustrie abhängig sind.

In 2016 kam es durch den massiv rückläufigen Absatz an Uhren auf den internationalen Märkten zu erheblichen Verwerfungen, die Entlassungen aber auch Insolvenzen nach sich zogen. Die Zulieferer bekommen diesen Druck unmittelbar zu spüren, sei es, dass deren Kunden Rationalisierungsmaßnahmen fordern, sei es, dass es um die bloße Absenkung von Kosten geht. Und da scheint so manchem (fast) jedes Mittel recht.

So konnten wir bei unserem Rundgang auf der EPHJ-EPMT-SMT in diesem Jahr sehr vielfältige, zum Teil sogar gegensätzliche Eindrücke gewinnen und dabei auch eine Reihe recht kontroverser Gespräche führen. Denn, die Zulieferer sprechen zumeist etwas unverschlüsselter und offener als die Hersteller und Anbieter von Uhren selbst.

SWISSNESS

Am Stand von SWISSNESS, einem Unternehmen, welches im Wesentlichen als Vermittler zwischen Uhrenhersteller und Lieferant agiert – und zwar sowohl in der Schweiz als auch im näheren oder ferneren Ausland – lag die Stimmung ziemlich am Boden. Als Hauptgrund wurde die vorrangig durch die Swatch Group angestoßene Diskussion und Verschärfung der „Swiss Made“ Regeln genannt.

“Ob sinnvoll oder nicht, allein die in der Öffentlichkeit darüber ankommenden Diskussionsinhalte sind schädlich, da sie den Kunden enorm verunsichern”, so das Management von Swissness. Es kommen Fragen auf, wie: Ist meine „alte“ Swiss Made Uhr nun weniger Swiss Made als ein nach den “neuen” Regeln gefertigtes Modell? Welche Teile kommen denn nun wirklich aus der Schweiz und welche von auswärts, vielleicht sogar aus Asien?

Insbesondere die asiatischen Käufer sind sehr verunsichert. Kommt ein Chinese in die Schweiz, um dort eine durch und durch echte Schweizer Uhr zu kaufen und erfährt, dass zuvor 50% und jetzt immerhin noch 40% der Uhr aus anderen Ländern – also durchaus auch aus China – bezogen werden dürfen, dann ist das nicht das, was der anspruchsvolle Kunde sucht und von einer Schweizer Uhr erwartet. Ob 10 Prozentpunkte mehr oder weniger, genau diese Diskussion möchte der asiatische Kunde nicht führen! Er möchte sicher sein, dass dort, wo „Swiss Made” drauf steht, auch „Swiss Made” drin ist.

Der Kunde erwartet bei einer teuren Schweizer Luxusuhr genau 100% Swiss Made, nicht mehr und nicht weniger! Bei preisgünstigen Einstiegsmodellen sei die Sache vielleicht eine etwas andere. Die Schweizer Uhrenindustrie schade sich mit dieser völlig überflüssigen Diskussion nur selbst, so die zusammenfassende Einschätzung von Swissness.

 

Was beim Rundgang auf der EPHJ in diesem Jahr erneut auffällt, die großen Hersteller kompletter Uhrwerke machen sich rar. ETA, Sellita, RONDA, STP, Miyota, SII (Seiko Instruments) um nur ein paar bekannte Namen zu nennen, sind nicht vertreten. Eigentlich verwunderlich, denn gerade die EPHJ wäre doch die ideale Plattform, um fruchtbare Gespräche zwischen Anbieter und Uhrenhersteller zu führen, insbesondere in dieser nicht ganz einfachen Zeit.

Eine erfreuliche Ausnahme bildet jedoch

SOPROD

Die Neuordnung in der Welt der Uhrwerke trifft auch den zur Festina Gruppe gehörenden Werkeproduzenten SOPROD. Gesamthaft sind mittlerweile beträchtliche Überkapazitäten am Markt, die alle mit unterschiedlichen Methoden und Erfolg versuchen, ihre Geschäftstätigkeit abzusichern.

Nach den Ankündigungen von ETA, die Belieferung von Drittkunden mit mechanischen Uhrwerken Zug um Zug zu reduzieren, machten sich viele Uhrenhersteller daran, eigene Kaliber zu entwickeln. Auch Hersteller von ETA Clones konnten sich in Zeiten, als die Nachfrage jedes Jahr noch zweistellig zulegte, gut positionieren.

Jetzt fällt dem Werkehersteller ETA seine Strategie der künstlichen Verknappung jedoch vor die eigenen Füße. Die internen wie auch externen Bedarfe sind rückläufig, sodass, zur Auslastung der Produktionskapazitäten, das Drittkundengeschäft – sehr zum Leidwesen der zuvor genannten alternativen Anbieter – nun wieder forciert wird. Der Verdrängungswettbewerb ist also in vollem Gange.

Dem ist bekanntlich im November 2016 bereits der Werkehersteller Technotime zum Opfer gefallen. Die Festina Group hat nun Teile daraus übernommen und bei SOPROD integriert. Von Interesse war wohl der von Technotime nahezu fertig entwickelte und in einigen Punkten verbesserte ETA 2824 Clone (zu erkennen an der durchgehenden Unruhbrücke), der unter dem Namen “Newton” auf der EPHJ ausgestellt wurde.

SOPROD hat im Mechanikbereich jedoch selbst Schwierigkeiten, im harten Wettbewerb die Positionen zu halten, insofern wird die Präsenz auf der EPHJ dazu genutzt, freie Kapazitäten im Bereich der Teilefertigung durch externe Aufträge aufzufüllen, die nicht zwingend aus dem Uhrenbereich stammen müssen.

Zur Frage nach der “Swiss Made” Regelung äußerte sich auch SOPROD kritisch. Ähnlich, wie bereits zuvor gehört, stuft SOPROD die Diskussion als wenig zweckdienlich ein. Auch die neue Regelung schaffe immer noch zu viel Freiraum für Zulieferungen aus Asien, so die Einschätzung von SOPROD, und führt zur bereits skizzierten Verunsicherung der Kunden, aber auch zu signifikanten Wettbewerbsverzerrung gegenüber Herstellern, die ihre Produkte tatsächlich zu 100% in der Schweiz produzieren. Und dazu zählt sich auch SOPROD. Selbst die Hemmungsbaugruppe wird innerhalb der Festina Gruppe in der Schweiz produziert.

Hervorragend entwickelt sich bei SOPROD hingegen der Bereich Smart Movement. Mit aktuell etwa 150 T Stück/anno wird derzeit an der Kapazitätsgrenze gearbeitet. Deshalb wurde dieses Thema auf der EPHJ aktuell auch nicht aktiv beworben.

 

Zum Themenbereich smarte Technologien musste auf der EPHJ ohnehin wie nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen gesucht werden. Aber wer sucht, der bekanntlich auch findet. So z.B. bei

ISA-SWISS

Der bekannte Hersteller von Quarzwerken gab auf Anfrage zu Protokoll, dass derzeit an einem intelligenten Uhrwerk gearbeitet wird. Erste Prototypen sollen sich in der Erprobungsphase befinden. Neben einer rein analogen Anzeige von Zusatzinformationen, sei wohl auch die Integration eines kleinen Displays geplant. Dazu nutzt ISA die Elektronik-Kompetenz eines asiatischen Partners.

Wann und in welcher Form das neue Produkt der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, konnte uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mitgeteilt werden.

Nach Sichtung der Liste von Nominierungen für den EPHJ Innovationspreis treffen wir auf die aus Frankreich stammende Firma

RIFFT

Das 2014 gegründete Unternehmen, mit Sitz in der Nähe von Nizza, beschäftigt sich vornehmlich mit Robotic, aber auch mit der kontaktlosen Übertragung von Daten.

Nach Genf auf die EPHJ sind die findigen Franzosen jedoch gekommen, um ein smartes Armband vorzustellen, welches sich an jeder konventionellen Armbanduhr anbringen lässt.

Das smarte Armband ist mit einem seitlich angebrachten, zwar kleinen, aber hochauflösenden Display versehen. Der Funktionsumfang selbst entspricht dem eines leistungsstarken Fitnesstrackers. Ob Pulsmesser, Sauerstoffsättigung, diverse Sportfunktionen, ein selbstlernender Sportmodus und natürlich die Übertragung von wichtigen Nachrichten ans Handgelenk, alles erscheint auf den ersten Blick logisch und durchdacht.

Das flexible Armband, welches im Inneren die Elektronik beherbergt, ist wahlweise aus Leder oder Silikon gefertigt und soll je nach Material zwischen 169 und 229 EURO kosten. Die Elektronik ist auf beide Bandhälften aufgeteilt.

Die Datenspeicherung erfolgt je nach Kundenwunsch lokal auf dem Smartphone oder in einer vom Hersteller bereitgestellten Cloud.

Der integrierte Akku soll für rund 4 Tage Betrieb ausreichen. Ein weiterer, in der anderen Bandhälfte untergebrachter Pufferakku sorgt dafür, dass selbst bei vollständig entleertem Haupt-Akku und längerem Offline-Betrieb keine Daten verloren gehen.

Serienteile sollen lt. Hersteller ab September zur Verfügung stehen.

 

Der nächste Aussteller, den wir gezielt besuchen, ist

CORNU

Der Hersteller für hochwertige Schließen beliefert zahlreiche bekannte Luxusuhrenhersteller. Im vergangenen Jahr hatte Cornu den Prototypen einer innovativ gestalteten smarten Schließe vorgestellt und auf dem Stand intensiv beworben. In diesem Jahr wurde das Produkt zwar wieder ausgestellt, aber betont unauffällig.

Auf unsere Frage, weshalb dem so sei, erreichte uns die überraschende und gleichzeitig ernüchternde Antwort, es sei leider nicht gelungen, einen Interessenten zu finden, der die Serienentwicklung und Vermarktung übernehmen bzw. finanziell unterstützen würde. Aus eigener Kraft würde dies die finanziellen Möglichkeiten im aktuell angespannten Umfeld übersteigen, deshalb liegt das Thema derzeit auf Eis. Lt. Schätzung von Cornu wäre eine mittlere sechsstellige Summe erforderlich, um das Produkt zur Serienreife zu bringen.

Da wirft sich dann durchaus eine Frage auf: Von den großen Konzernen und Herstellern werden Millionen für Marketing und zahllose Markenbotschafter ausgegeben, und zwar ohne mit der Wimper zu zucken, aber für neue Technologien und Investitionen in eine digitale Zukunft, die ein vorausschauender Zulieferer bereits gestartet und vorangetrieben hat, ist niemand bereit, etwas Kleingeld zur Verfügung zu stellen.

CORNU hofft nun auf bessere Zeiten und Geschäfte, um dann evtl. selbst wieder an dem Thema weiterarbeiten zu können.

Die letzte Anlaufstelle in Sachen digitaler Technik fürs Handgelenk war

JEAN ROUSSEAU

Rousseau hatte im vergangenen Jahr – in Kooperation mit einem Entwicklungspartner aus Kanada – ebenfalls das Konzept einer smarten Faltschließe vorgestellt. Wie wir erfahren haben, liegt auch dieses Projekt auf Eis. Es mangelt auch hier an Budget und Nachfrage, um die Realisierung weiter vorantreiben zu können.

 

Bleiben wir thematisch bei innovativen Armbändern, aber nunmehr ohne Elektronik. Wir besuchen den bekannten deutschen Hersteller von Metallarmbändern, die Firma Staib aus Pforzheim.

STAIB

Firma STAIB ist anerkannter Spezialist in der Herstellung hochwertiger Metall- und speziell Milanaise-Bänder.

Dazu wurden in der jüngeren Zeit eine ganze Reihe neuer Designs und Oberfächenqualitäten entwickelt. Das reicht von verschiedenen Flechtmustern bis hin zu Oberflächenveredelungen in ganz unterschiedlichen Farben.

Besonders ausgefallene, ja fast schon modische Designs können – je nach Kundenwunsch – auch mit Steinbesatz versehen werden.

Je nach Preisklasse wird unterschieden in geflochtene und gepresste Bänder sowie zwischen Milanaise- und Polonaise-Muster.

 

Wenden wir uns dem klassischen Uhrenbau zu und besuchen, wenn es um Komplikationen geht, einen der wichtigsten Hersteller und Anbieter von Zusatzmodulen für mechanische Uhrwerke.

DUBOIS-DEPRAZ

Dubois-Dépraz ist im Vallée de Joux, inmitten des Uhren-Mekkas, zuhause und hängt stärker, als manch anderer, von Aufträgen der großen Uhrenhersteller ab. Dubois-Dépraz zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf jedoch insgesamt zufrieden. Nach einer Phase der Konsolidierung und Korrektur, zieht die Auftragslage wieder an. Das ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass der Hersteller zusammen mit seinen Kunden laufend an Weiter- und Neuentwicklungen arbeitet, es konnten andererseits aber auch neue Kunden, vor allem aus Deutschland, gewonnen werden.

Besonders im Trend sind derzeit farbige Uhrwerkskomponenten, die durch geöffnete oder skelettierte Zifferblattdesigns sichtbar gemacht werden. Dazu sind spezielle Beschichtungstechniken entwickelt worden, die es ermöglichen, eine ganze Reihe unterschiedlichster Farbtöne zu realisieren.

Wie bereits zuvor bekannt wurde, ist Pierre Dubois, der bislang die Geschicke der exklusiven Uhrenmarke “Pierre DeRoche” geleitet hat, zum 01.07.2017 in die Geschäftsleitung von Dubois-Dépraz berufen worden.

Einen ähnlichen Ansatz wie Dubois-Dépraz verfolgt das Unternehmen

AJS Production SA

AJS wurde im vergangenen Jahr der EPHJ Innovationspreis verliehen, für sein rein modular aufgebautes Funktionsmodul, welches dem Uhrendesigner erlaubt, die Anordnung der einzelnen Anzeigen, innerhalb gewisser Grenzen, frei zu wählen.

 

Hatten wir zuvor reklamiert, dass die meisten großen Schweizer Uhrwerkehersteller auf der EPHJ nicht vertreten sind, so treffen wir doch den ein oder anderen kleineren Anbieter. So auch die Firma

LESCHOT aus La Chaux-de-Fonds

Zur Groupe Leschot gehört u.a. die Firma FELSA, die das Automatic Kaliber 726 präsentierte.

Auf den ersten Blick sieht es dem ETA 2824 nicht unähnlich, ist nach Angaben des Herstellers jedoch eine eigenständige Konstruktion und wird in den Betriebsstätten in La Chaux-de-Fonds produziert.

 

Einen breiten Raum nimmt auf der EPHJ die Herstellung und Zulieferung einzelner Uhrwerksteile und Komponenten ein. Wir haben uns dabei wieder auf die Suche nach neuen Themen gemacht, die abseits des klassischen Uhrwerkbaus immer mehr in Kaliber Einzug halten, die in größeren Stückzahlen, mitunter sogar bereits in Großserie gefertigt werden.

Dazu zählen zum einen Uhrwerksbestandteile, die nicht mehr unter Anwendung mechanischer Bearbeitungsverfahren entstehen, sondern mittels eines komplizierten fotolithographischen Prozesses, mit anschließendem elektrogalvanischen Materialauftrag (LIGA-Verfahren).

Zum anderen geht es um Komponenten, die aus dem, der Sensor- und Halbleitertechnik entliehenen Werkstoff Silizium gefertigt werden. Die Herstellverfahren sind denen der Halbleiterindustrie entsprechend ähnlich.

Dazu besuchen wir die beiden gemeinsam ausstellenden Firmen

MIMOTEC und SIGATEC

Firma MIMOTEC hat sich auf die Herstellung von Hochpräzisionsteilen im sog. LIGA-Verfahren spezialisiert. Der Begriff steht für (Lithographie, Galvanik und Abformung) und bezeichnet ein Verfahren, welches auf einer Kombination von Tiefenfotolithographie, Galvanik und Mikroabformung basiert. Es wurde Anfang der 1980er Jahre ursprünglich am Kernforschungszentrum in Karlsruhe entwickelt.

Ausgangsmaterial ist ein ebenes Substrat. Das kann ein Wafer aus Silizium oder eine polierte Scheibe aus Beryllium, Kupfer, Titan oder anderen Materialien sein. Das Substrat, soweit nicht schon elektrisch leitend, wird durch Aufdampfen mit einer metallischen „Keimschicht“ versehen. Auf die Startschicht wird ein lichtempfindlicher Fotolack (Positivresist) aufgebracht.

Der Fotolack wird belichtet, anschließend entwickelt und an jenen Stellen wieder abgelöst, an denen der spätere Schichtaufbau erfolgen soll.

Mittels Galvanik wird ein Metall auf dem Substrat in jenen Bereichen abgeschieden, in denen der Fotolack zuvor mittels Ätztechnik entfernt wurde.

Nach dem vollständigen Entfernen des Fotolacks bleiben das Substrat, die Keimschicht und das zuvor abgeschiedene Material zurück. Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten für das weitere Vorgehen:

  1. Durch Ätzen der Keimschicht (die jetzt als Opferschicht fungiert) und eventuell des Substrats können unmittelbar (auch kleinste) metallische Bauteile in höchster Präzision hergestellt werden.
  2. Durch einen weiteren Galvanikprozess („Überwachsen“) und anschließendem Entfernen von Substrat und Keimschicht kann aus der fotolithografisch erzeugten Mikrostruktur ein Formeinsatz erzeugt werden, der in ein Formwerkzeug eingebaut wird, mit dem beispielsweise das gewünschte Bauteil aus Kunststoff durch Spritzgießen oder Heißprägen hergestellt wird.
  3. Alternativ kann der Formeinsatz direkt aus dem Substrat mit der fotolithografisch erzeugten Mikrostruktur z. B. durch Funkenerosion herausgeschnitten werden und in ein Abformwerkzeug eingesetzt werden.

Das Verfahren ermöglicht die Herstellung von Mikrostrukturen mit kleinsten Abmessungen bis zu 0,2 µm, bei Strukturhöhen von bis zu 3 mm.

SIGATEC SA (Silizium-Technologie, MEMS-Verfahren)

Geht es hingegen um die Herstellung von Uhrwerkskomponenten aus Silizium, so kommt die Firma SIGATEC zum Zug.

Einst hat Firma Bosch die MEMS-Technik (Micro-Electro-Mechanical System) für die Realisierung extrem empfindlicher und hochpräziser Crash-Sensoren für die Airbag-Auslösung in Kraftfahrzeugen entwickelt.

Dieser Entwicklung ist zu verdanken, dass Beschleunigungs- und Gyrosensoren, die unter Anwendung von Verfahren der Mikrosystem-Technik produziert werden, heute zu Abermillionen für sehr kleines Geld verfügbar sind und nahezu in jedem Smartphone zu finden sind. Ihre Aufgabe dort ist es, Bewegungen zu erkennen, das Display zu drehen, Schritte zu zählen, oder den eingebauten Kompass mit Informationen zu Lage und Position zu versorgen.

Und genau auf diesen Technologien setzt nunmehr auch die Uhrenindustrie auf. Zum einen lassen sich mittels LIGA-Verfahren, genauso wie mittels MEMS, Genauigkeiten im Nanometerbereich, bei Schichtdicken von nur rund 10 µm realisieren und damit Bauteile aus bekannten metallischen Werkstoffen in einer bislang nicht gekannten Präzision produzieren.

Zum anderen hält der ursprünglich aus der Sensorik und Halbleitertechnik stammende Werkstoff Silizium nun auch unaufhaltsam Einzug in den Bau von mechanischen Uhrwerken. Die im Ätzverfahren hergestellten Bauteile lassen sich in einer Genauigkeit fertigen, die um mindestens Faktor 10 höher liegt als dies jede Form der mechanischen Materialbearbeitung je ermöglichen würde.

Auch die Oberflächen dieser aus Silizium gefertigten Bauteile sind von einer solch hohen Güte, dass sich deren Schmierung erübrigt, und sie damit für den Einsatz in einer öl- und fettfreien Hemmungsbaugruppe geradezu prädestiniert.

Beide Unternehmen zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie die Mikrotechnik einerseits, und neue Werkstoffe andererseits, in den traditionellen Uhrwerksbau Einzug halten.

Das wird der innovative Uhrenfreund begrüßen, da sich damit eine ganze Reihe funktionaler Vorteile erschließen lassen. Die Einhaltung der Chronometernorm wird zum Kinderspiel und aufwendige Einricht- und Justagearbeiten am Uhrwerk können künftig entfallen. Die Bauteile werden bereits in einer Genauigkeiten gefertigt und angeliefert, die nachträgliche Selektions- Klassierungs- oder Justageprozesse überflüssig machen.

Der Traditionalist wird diesem neuen Trend hingegen eher fragend oder vielleicht sogar ablehnend gegenüberstehen, denn sollte einmal ein Defekt oder eine Abweichung durch Alterungsprozesse auftreten, so lassen sich diese Bauteile nur noch austauschen. Ein Nacharbeiten, Nachrugulieren oder auch eine Neuanfertigung durch den Uhrmacher, wie dies heute bei wertvollen antiken Preziosen durchaus gängige Praxis ist, schließt sich hier definitiv aus. So wie ein echter Audiophiler eben auf einen Röhrenverstärker und den absoluten High-End Plattenspieler schwört.

Bleiben wir bei den innovativen Werkstoffen und besuchen als weiteren Aussteller die Firma

INJECTOR

Dieser Produzent hat einen Compoundwerkstoff entwickelt, der es gestattet, verschiedenste, durchaus auch in der Natur vorkommende, organische oder anorganische Stoffe beizumischen und daraus Materialblöcke herzustellen, die sich, ähnlich wie Stahl, mittels CNC-Fräsen in die gewünschte Form bringen lassen.

So beispielsweise geschehen bei der Swiss Alp Watch aus dem Hause Moser & Cie. Lt. Hersteller besteht diese hochwertige Uhr u.a. aus Schweizer Käse, was nicht nur provokant, sondern sehr wohl innovativ ist. Firma INJECTOR macht es möglich. Wie im unten abgebildeten Beispiel gut zu erkennen ist, lassen sich unterschiedlichste Farbtöne, aber auch Muster und Strukturen in das Material einbringen.

Die neueste Entwicklung von INJECTOR hat hingegen weniger die Optik, als mehr die Funktion im Fokus. INJECTOR gibt dem Compound nun Bestandteile eines Feststoffschmiermittels zu und sorgt dafür, dass daraus Platinen und Brücken für Uhrwerke gefertigt werden können, deren Lagerstellen für Wellen und Zapfen keiner Schmierung mehr bedürfen. Folglich werden auch keine Lagersteine mehr eingesetzt.

Nachteil dieses Werkstoffes: Die einzige Farbe in dem das Compound derzeit zur Verfügung gestellt werden kann, ist Schwarz.

Kehren wir zurück zum traditionellen Uhrenbau, mit seinen wohlbekannten Werkstoffen und ihren spezifischen Vor- und Nachteilen. Ein wesentlicher Punkt, der für den Einsatz von Silizium im Bereich der Hemmung spricht, ist die völlige Resistenz gegen jegliche Form des Magnetismus. Welche anderen Lösungen gibt es, statt Silizium einzusetzen? Eine mögliche Antwort dazu liefert die Firma

PRECISION ENGINEERING

Precision Engineering, als Schwesterfirma von Moser & Cie., entwickelt die Patente von Reinhard Straumann – aus dessen Labors der Werkstoff Nivarox ursprünglich stammt – weiter und setzt für Unruhspiralen auf neue metallische Werkstoffe, die ebenfalls eine sehr gute Beständigkeit gegen Magnetismus aufweisen, sich aber vom Uhrmacher in gewohnter Weise handhaben, anpassen und auch regulieren lassen. Für Ankerrad und Anker wären dies Legierungen aus Nickel-Phosphor und für die kritische Unruhspirale der neuentwickelte paramagnetische Werkstoff PE5000.

Diese neuartige Legierung besteht zu wesentlichen Teilen aus Niob und Titan. Als paramagnetisches Material ist es äußerst robust und so bemerkenswert elastisch, dass eine Spirale aus dieser Legierung selbst durch starke Stöße weder beeinträchtigt noch verformt wird.

Die Legierung reagiert jedoch stark mit Sauerstoff, was einen erhöhten Verschleiß der Bearbeitungswerkzeuge mit sich bringt; dennoch sind die Schritte zur Formgebung des Materials im Herstellungsprozess insgesamt ähnlich denen einer herkömmlichen Spirale aus Nivarox.

Ein weiterer Anbieter kompletter Hemmungsbaugruppen, die Firma

FELLER Pivotage

bleibt der konventionellen Technik ebenfalls verbunden, wenngleich der Einsatz neuartiger Techniken und Materialien mit Interesse verfolgt werde.

 

Last but not Least sind ähnliche Töne auch bei Atokalpa zu hören.

Atokalpa

Dieser Hersteller, der viele Luxusuhrenhersteller mit vorgefertigten und vorselektierten Hemmungsbaugruppen versorgt, sieht sehr wohl auch die neuen Werkstoffe heraufziehen, sparte jedoch in diesen Kontext ebenfalls nicht mit Kritik an der neuen “Swiss Made” Regelung.

Denn, so könnten findige Anbieter von Rohwerken deren Bestandteile – darunter auch die Hemmungsbaugruppe – extrem kostengünstig in Asien zukaufen und durch Veredelung und Endmontage in der Schweiz auf „Swiss Made“ trimmen, ohne mit den Vorgaben in Konflikt zu geraten.

 

Einen ebenfalls großen und wichtigen Platz auf der EPHJ nehmen Anbieter ein, die Mess- und Prüfgeräte für Uhrwerke sowie fertig montierter Uhren anbieten, bzw. deren Testung oder Zertifizierung, zur Einhaltung von vorgegebenen Spezifikationen, komplett übernehmen.

Laboratoire Dubois

Die Laboratoire Dubois sind ein in La Chaux-de-Fonds beheimatetes Testhaus für die Uhrenindustrie, das in jüngerer Zeit auch vermehrt Aufträge aus der Automobilindustrie sowie der Medizintechnik schultert.

Die Prüfungen erfolgen nach verschiedensten Normen bzw. fallweise auch nach Kundenvorgabe.

 

WITSCHI

Der Träger des diesjährigen Innovationspreises der EPHJ ist Firma Witschi, für die Erfassung und Auswertung wichtiger akustischer und optischer Parameter. Das innovative Messgerät WisoScope S, welches mechanische Uhren optisch und akustisch prüft, überzeugte die Jury.

WisioScope® S, das neue Messgerät, das mechanische Uhren akustisch und optisch prüft – dank des modernen, neuen  Mikrofons WISIO. Schlaggeräusche werden akustisch gemessen, die Unruh wird optisch abgetastet.

• Bestimmung des reellen Hebewinkels bei kombinierter Messung
• Messen auch bei Umgebungsgeräuschen möglich
• Messen von Uhren mit speziellen Hemmungen (z.B. Koaxialhemmung) möglich
• Amplitudenmessung erfolgt unabhängig vom Hebewinkel
• Selbst Uhrwerke mit sehr schwachem Hemmungsgeräusch lassen sich problemlos messen und beurteilen

 

Sehen wir uns zuletzt noch bei Lieferanten von Zifferblättern und deren Komponenten um

SINGER

Jean SINGER & Cie SA ist ein La Chaux-de-Fonds beheimatetes, familiengeführtes Unternehmen, welches Zifferblätter in höchster Qualität an bekannte Luxusuhrenhersteller (auch in Deutschland) liefert. SINGER hatte auf der Messe einen Arbeitsplatz eingerichtet, wo die filigrane Handarbeit des Setzens von Appliken und Zierringen für die Besucher eindrucksvoll demonstriert wurde.

Als absolute Besonderheit verfügt SINGER über eine aufwendige und kostspielige PVD-Beschichtungsanlage im eigenen Hause, mittels der Zifferblätter in einer bislang nicht gekannten Qualität und Brillanz beschichtet werden können.

Befragt zur Auftragslage, gab sich SINGER sehr zufrieden und für den weiteren Verlauf des Jahres betont optimistisch.

Zu einem eindrucksvoll gestalteten Zifferblatt gehört fast immer auch ein stimmiges Nachtdesign. Dieses Thema beherrscht bis zur Perfektion die bekannte Firma

RC Tritec / Super-LumiNova

Die in Familienbesitz befindliche Firma ging durch eine wechselvolle Geschichte. Das Unternehmen wurde bereits 1934 gegründet und stellt seitdem Nachleuchtpigmente für die Uhrenindustrie her.

Nachdem zunächst Nachleuchtpigmente auf schwach radioaktiver Basis produziert wurden, werden die Leuchtpigmente heutzutage mit einer gesundheitlich unbedenklichen Komponente für eine gleichzeitig breitere Anwendungspalette versehen. Die langjährige Erfahrung im Umgang mit phosphoreszierenden Materialien ermöglichte dem Unternehmen, eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte zu entwickeln.

Je nach Kundenwunsch lassen sich unterschiedlichste Farbtöne realisieren. Ganz neu im Programm ist beispielsweise ein strahlender Weißton.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Möglichkeit, Indizes oder Appliken direkt aus nachleuchtendem Material herzustellen und auf das Zifferblatt aufzusetzen.

In diesem Zusammenhang kommt dann Firma

BILLIGHT

ins Spiel. Dieser Dienstleister verarbeitet die Super-LumiNova Grundstoffe und realisiert damit selbst hochkomplexe Designvorgaben aus der Uhrenindustrie.

So kann aus einem vollständig aus Metall gefertigten Positiv des Zifferblattes ein Negativ angefertigt werden, in welches die Leuchtmasse eingebracht und direkt auf das Original-Zifferblatt übertragen wird.

 

Last but not Least sehen wir uns bei

OLIVIER VAUCHER

noch die Herstellung von Zifferblättern an, die vollständig von Hand mit Emaillefarbe bemalt und dann in einem aufwendigen Prozess gebrannt werden.

Diese anspruchsvolle Handarbeit erfordert höchste Präzision und künstlerische Perfektion. Die hochfeinen Strukturen werden mit dem Einhaarpinsel unter dem Mikroskop aufgetragen.

 

Schlussbemerkung

Zwar waren in 2017 etwa 5% weniger Aussteller auf die EPHJ gekommen als noch im Vorjahr, die Stimmung war – gefühlt – insgesamt jedoch besser als ein Jahr zuvor. Dennoch wurde von einigen beklagt, dass die Schweizer Uhrenindustrie gut daran täte, die eigene Position und auch die Vorgehensweise in manchen Punkten kritisch zu überdenken. Als wenig zweckdienlich bzw. sogar schädlich wurde von einigen Ausstellern die Diskussion um das „Swiss Made“ Label empfunden.

Die Industrie tut sich damit selbst keinen Gefallen und so sind verschiedene Punkte und Themen, die den Herstellern und Zulieferern das Leben unnötig erschweren, weniger konjunktureller als vielmehr struktureller Art. Mit anderen Worten, die Strategie zur Problemlösung sollte sein: Primär vor der eigenen Haustüre kehren und weniger die Probleme im Umfeld suchen.

Es geht in dieser dynamischen Zeit aber auch um den technologischen Wandel. Dort, wo gestern noch von Manufakturarbeit und damit höchster Uhrmacher- und Handwerkskunst die Rede war, treffen wir heute auf Verfahren und Werkstoffe, die der Halbleiterindustrie und Mikrotechnik entliehen sind und nur mit Methoden der Hochautomation, Reinraum- und Nanotechnik beherrscht werden können. Mit traditioneller Uhrmacherei oder gar Handwerkskunst hat das definitiv nichts mehr zu tun.

Das muss nichts Schlechtes sein und wir haben viele interessante und spannende Neuentwicklungen vorgestellt bekommen. Die Uhrenhersteller sollten sich ihren Kunden gegenüber dann aber bitte so offen und ehrlich zeigen und reinen Wein einschenken. Denn ob eine Hemmungsbaugruppe aus seit Jahrzehnten bekannten und bewährten Werkstoffen besteht oder sich jetzt dort – nicht zuletzt aus Kostengründen – Teile aus Kunststoff oder aus dem viel gepriesenen, aber durchaus nicht unproblematischen, weil extrem spröden Material Silizium, wiederfinden, ist schon ein Thema. Zumal wenn damit geworben wird, die mechanische Uhr wäre quasi unkaputtbar und eine Investition für´s Leben. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen wäre ohne Wenn und Aber gewährleistet. Wenn jedoch bereits heute viele freie Uhrmacher keine Ersatzteile vom Hersteller mehr geliefert bekommen, weil er irgendeine Zertifizierung nicht nachweisen kann oder das Uhrwerk schlichtweg zu komplex sei als es außerhalb der herstellereigenen Servicezentren warten oder reparieren zu können, so dürfen an dieser Stelle doch erhebliche Zweifel angemeldet werden.

Dazu passt auch unser Eindruck, dass zwar vermehrt neue Materialien und Herstellverfahren zum Einsatz kommen, die die klassische Uhrmacherei mit einem mehr oder weniger großen Fragezeichen erscheinen lassen, den wirklich großen Sprung, etwas smartes und damit intelligentes zu machen, wagen jedoch nur ganz wenige. Dann wären Silizium und innovative Kunststoffe tatsächlich die Werkstoffe der Wahl!

Aber im Gegenteil: Diejenigen Zulieferanten, die sich aus dem Fenster gelehnt haben und in Vorleistung gegangen sind, um adaptive smarte Lösungen in Form von Schließen oder Armbändern zu entwickeln, verspüren bislang wenig Freude, da ihre Kunden oftmals nicht willens sind, entsprechende Budgets für eine Serienentwicklung und Vermarktung der zum Teil interessanten Lösungen aufzubringen.

Ein weiterer Punkt, mit dem viele Zulieferer zu kämpfen haben, ist der Umstand, dass speziell die großen Konzerne in ihren Einkaufsabteilungen vermehrt Personal beschäftigen, welches zuvor in der Automobilindustrie gedient hat und nun glaubt, in der neuen Umgebung zur Höchstform auflaufen zu müssen. In der Automobilindustrie zählt beim Einkauf seit langem nur eines: Der billigste Preis, koste es was es wolle. Diese Gangart auf die Uhrenindustrie zu übertragen, könnte rasch zum berüchtigten Lopez-Effekt führen. Das kann und darf nicht das Ziel sein. Die damals von Lopez heimgesuchten Hersteller verfolgt dieser Schatten noch bis in die Gegenwart.

Mancher Schönwetterkapitän in den Führungsetagen, so äußerte sich einer unserer Interviewpartner, täte gut daran, den Ast, auf dem er selbst sitzt, nicht völlig zu durchtrennen.

Was unabhängig aller kritischen Töne bleibt und immer wieder fasziniert, ist die herausragende Handwerkskunst und liebevolle Detailarbeit, die bei der Gestaltung und Herstellung von Zifferblättern anzutreffen ist. Sei es, dass die klassische Emailliertechnik immer weiter perfektioniert wird, oder High-Tech Leuchtfarben per Hand mit dem Einhaarpinsel unter dem Mikroskop aufgetragen werden, um im Ergebnis ein unvergleichliches Tag-/Nachtdesign zu erzeugen.

 

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